FILM DES JAHRES

Fr, 10. Jan 2014


Ticket Infos


FILM DES JAHRES

OÖN FILM DES JAHRES

Dokumentar- und Spielfilm des Jahres im Kino Freistadt

19.00 ALPHABET – Dokumentarfilm des Jahres
21.00 DJANGO UNCHAINED – Spielfilm des Jahres

Waltz und Wagenhofer sind die Sieger

OÖN-Filmwahl: Tarantinos Meisterwerk “Django Unchained” mit Christoph Waltz ist der Spielfilm des Jahres 2013, Erwin Wagenhofers “Alphabet” der beste Dokumentarfilm.

Die Bilanz der Wahl zum besten Spielfilm und zum besten Dokumentarfilm des Jahres 2013 kann sich mehr als sehen lassen: Rund 19.200 Stimmen und fast 62.000 Punkte haben alle Filmwähler auf jene 45 Werke verteilt, die die OÖNachrichten und Oberösterreichs Kinos nominiert hatten.

Das Ergebnis – die besten fünf Filme in den beiden Kategorien finden Sie unten – belegt einmal mehr, dass jene Werke das Publikum berühren, die neben mitreißenden Inszenierungen vor allem eins haben: Geschichten, die brennende Fragen der Gesellschaft aufgreifen. Der Musicalfilm “Les Misérables” diskutiert beispielsweise Gerechtigkeit und Unterdrückung genauso wie Quentin Tarantinos Sklaven-Drama “Django Unchained”. Woody Allens “Blue Jasmine”, Buz Luhrmans “Der große Gatsby” und auch Marc Bauders Doku “Master of the Universe” vernichten Traumwelten, die ökonomische Sicherheit und Selbstverwirklichung suggerieren.

Dazwischen dominieren in der Wertung immer wieder die Aspekte Heimat und Regionalität wie in der Komödie “Dampfnudelblues” oder der Doku “Schusterhof”. Wie wichtig den Filmwählern Zukunft und Familie sind, zeigten sie nicht nur mit vielen Stimmen für die berührende Doku “Vergiss mein nicht”, sondern vor allem mit überwältigender Zustimmung für Wagenhofers kritische Bildungs-Doku “Alphabet”. In der Gesamtwertung – und das ist die größte Überraschung der Filmwahl 2013 – liegt sein Werk auf Platz zwei.

Damit liegt der Siegerfilm in der Kategorie “Doku” nur knapp hinter einem oscarprämierten Hollywood-Blockbuster, dem Gewinner der Kategorie “Spielfilm” “Django Unchained”. Platz drei der Gesamtwertung geht an “Dampfnudelblues”.

Die besten fünf Filme in den beiden Kategorien

Platz 1:

Django Unchained: Das schräge Drama, das Christoph Waltz (l.) seinen zweiten Oscar bescherte, ist unvergesslich. Daher steht es bei den Filmwählern (trotz des Starts im Jänner 2013) bis heute hoch im Kurs. Fazit: Platz 1, Kategorie Spielfilm.

Alphabet: Filmemacher Erwin Wagenhofer hat mit seiner tiefgründigen Doku zum Thema Bildung nicht nur den Nerv der Zeit, sondern auch der Filmwähler getroffen. Fazit: haushoher Sieg in der Kategorie Dokumentarfilm.

Platz 2:

Dampfnudelblues: Der erste Film zur Krimireihe um Dorfpolizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel, r.) und Ex-Kollege Rudi (Simon Schwarz) blieb mit skurrilen Figuren und bayerisch-lakonischem Witz in Erinnerung.

Das Venedig Prinzip: Dieses Werk zeigt Venedig zwischen romantischem Mythos und rauer Realität des Massentourismus samt wunderbaren Bildern, die den Zustand der Stadt perfekt auf den Punkt bringen.

Platz 3:

Der große Gatsby: Die Adaption von F. Scott Fitzgeralds Roman punktete mit opulenten Bildern, extravaganter Mode und Leonardo DiCaprio, der Gatsby als Lebemann zeigte, der am wahren Leben scheitert.

Master of the Universe: Diese Doku gibt einer Position Raum, die sonst eher wenig gesehen wird: Ex-Investmentbanker Rainer Voss packt über Praktiken seiner Branche aus. Fazit: Platz drei, Kategorie Doku.

Platz 4:

Les Misérables: Im Film zum Kult-Musical brillieren Schauspieler wie Hugh Jackman (Valjean) und Anne Hathaway (Fantine, Mitte) als arme Seelen, die Themen wie Recht und Gerechtigkeit plagen. Großes Kino!

Schusterhof: Viktoria Kaser bewies mit ihrer Debüt-Doku viel Mut und begleitete das Leben dreier Männergenerationen auf der Landwirtschaft ihrer Familie. Dabei gelang ihr ein tiefer Blick in Oberösterreichs Seele.

Platz 5:

Blue Jasmine: Woody Allen hat es geschafft: Er bewies mit seinem Drama über eine gefallene Society-Dame (Cate Blanchett), dass er noch immer tiefgründig sein kann, und kam so in die Top Fünf der Spielfilme.

Vergiss mein nicht: David Sieveking hat öffentlich gemacht, worüber im Privaten zu gern geschwiegen wird: Pflege der Eltern. Er dokumentierte dabei seine demenzkranke Mutter Gretel als starke Frau.

Der Artikel auf nachrichten.at