Lesung: ERICH HACKL

Sa, 30. Nov 2013


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Lesung: ERICH HACKL

Lesung:

ERICH HACKL

Dieses Buch gehört meiner Mutter

Erich Hackl gibt einer Frau, die als Bauerntochter im oberösterreichischen Mühlviertel aufgewachsen ist, eine Stimme: seiner Mutter. In einer kunstvoll einfachen Sprache erfährt man von einer vergangenen Welt mit ihren farbigen Bildern und Geschichten. In Hackls Vergegenwärtigung ist sie dabei alles andere als idyllisch, immer aber wird die Würde und Besonderheit eines Menschenlebens bewahrt.

Ein Kirschbaum in einer Frostnacht und ein Mann, der unter ihm ein Feuer entzündet. Das erste Fahrrad und der letzte Zeppelin. Das Glück einer halben Semmel. Sünden, die angehäuft und getilgt werden. Ein Bauer, der ins Paradies schaut. Fanatische Pfarrer und verständige Lehrer. Sprechende Kühe. Denkfehler vor, in, nach dem Krieg. Unheldische Helden. Das Warten auf den Richtigen. Die Zahl Drei und was sie für das Dorf bedeutet. »So weit ich zurückdenken kann, hat meine Mutter von der Welt ihrer Kindheit und Jugend erzählt«, schreibt Erich Hackl im Nachwort zu diesem poetischen, ungemein innigen Lebensbild. »Ich bin nun, nach ihrem Tod, darangegangen, mich dieser Welt zu versichern, sie mit ihrem Blick und in ihren Worten wahrzunehmen, und deshalb gehört dieses Buch meiner Mutter.«

Erich Hackl

Erich Hackl, geboren 1954 in Steyr, hat Germanistik und Hispanistik studiert und ein paar Jahre lang als Lehrer und Lektor gearbeitet. Seit langem lebt er als freier Schriftsteller, Publizist und Übersetzer in Madrid und Wien. Seinen Erzählungen, die in 25 Sprachen übersetzt wurden, liegen authentische Fälle zugrunde. ›Auroras Anlass‹ und ›Abschied von Sidonie‹ sind Schullektüre.

Stimmen

»Unermüdlich widmet sich Erich Hackl den kleinen Leben und großen Schicksalen von Menschen, die von den politischen Ereignissen aus einem normalen Leben herausgerissen werden. Als uneitler Chronist greift Hackl immer wieder Geschichten vom Leben einfacher Menschen heraus, denen er erzählend einen Gedächtnisort in der Literatur verschafft. Da Hackl dabei nicht nur sorgfältig recherchiert, sondern sich die Details der rekonstruierten Lebensgeschichten von Verwandten, Freunden und Mitkämpfern tatsächlich auch erzählen lässt, weiß er um die Relativität der Wahrheit genau Bescheid.« Die Presse

»Erich Hackls Bücher stoßen sich an der Ungerechtigkeit. Es sind Bücher, die stören, indem sie sich nicht am Vergessen beteiligen. Hackl hebt in seinen Büchern die Verlorenen auf und klagt diejenigen an, die sie fallen ließen – ein meisterlicher und verlässlicher Chronist.« Deutschlandradio

»Die Besonderheit von Erich Hackls Werk liegt in der Kombination von drei Komponenten, die, jede für sich, auch außerhalb dieses Werks existieren: der unmittelbaren literarischen Verwertung von Realität, der Parteinahme für die Erniedrigten und Beleidigten und der stilistischen Anstrengung, die Sprache nicht nur als Instrument der Mitteilung betrachtet. Hackls Texte erfüllen allesamt die scheinbar paradoxe Aufgabe, daß sie auch im Leser Empörung gegen das Unrecht wecken, Trauer über das Schicksal der Gedemütigten und Mitgefühl mit deren Leid, und ihn zugleich ästhetisch erfreuen. Sie sind in einem ganz schlichten Sinne: schön.« Freitag

»Hackl schreibt ›Chroniken‹, wie er selbst sagt, ›Musterstücke des Weltlaufs‹, die erzählen, was sich tatsächlich ereignet hat – und doch keine Historien sind, sondern Literatur, die an das Vorbild Heinrich von Kleist erinnern.« Die Welt

Eintritt: 12 / ermäßigt 10 / LB-Mitglieder 9

Kartenvorverkauf: Kino & Buchhandlung Wurzinger in Freistadt