HANNAS SCHLAFENDE HUNDE

Sa, 02. Apr 2016


Ticket Infos


HANNAS SCHLAFENDE HUNDE

HANNAS SCHLAFENDE HUNDE

Spielfilm, AT 2016, 124 min, R: Andreas Gruber, mit Hannelore Elsner, Nike Seitz, Franziska Weisz

★ ★ ★ ★ ★

„Hannas schlafende Hunde“ hastet nicht, er gibt der Geschichte auf beinahe schon altmodische, konventionelle Art und Weise Zeit. Es ist ein Film, dem man wegen des mutigen Themas und des am Ende hart erkämpften Aufbruchs der chronischen Nachkriegsverdrängung – im intimen Rahmen der Familie sowie im größeren der Gemeinde – ähnlich wie „Hasenjagd“ viel Publikum wünscht. Und: So viel exzellente super Schauspieler, geballt in einem Film, sieht man nicht oft.“ Kleine Zeitung

Wels, Oberösterreich, 1967: Nur nicht aufzufallen ist das oberste Gebot in Hannas (Nike Seitz) Familie, weder bei den Nachbarn noch in der Schule. Das ist ihrer Mutter Katharina (Franziska Weisz) ebenso wichtig wie die regelmäßigen Besuche in der katholischen Messe von Pfarrer Angerer (Johannes Silberschneider).

Das kluge Mädchen spürt instinktiv, dass an der Lebensweise der Familie etwas nicht stimmt, und entdeckt, unterstützt von ihrer resoluten Großmutter Ruth (Hannelore Elsner), das Geheimnis ihrer jüdischen Identität. Hanna beginnt die Angst ihrer Mutter zu verstehen, will sich aber nicht weiter verstecken. Die schlafenden Hunde der Vergangenheit in dem noch immer naziverseuchten Dorf sind ohnehin bereits geweckt…

“Hannas schlafende Hunde” schließt thematisch an Andreas Grubers entlarvenden Film „Hasenjagd“ aus dem Jahr 1994 über die wochenlange Jagd auf 500 russische aus dem KZ Mauthausen entkommene Kriegsgefangene durch die SS und NS-Gefolgsleute im Mühlviertel an. Gruber seziert die Verlogenheit im Umgang mit der Geschichte in den 1950/60ern in Wels, wo er selbst aufgewachsen ist. Schon damals nach dem Kinoerfolg von „Hasenjagd“ hätte es den Wunsch gegeben, zu erzählen, mit welcher „unverschämten Bruchlosigkeit das weiter gegangen ist“, so Gruber über seinen Film.

www.hannasschlafendehunde.at

★ ★ ★ ★ ★

Filmpremiere in Anwesenheit des Regisseurs Andreas Gruber